Schach: TG Biberach gewinnt hochspannenden Krimi gegen SF Deizisau II♟️

Biberach, den 16.01.2023 – Am Sonntag ging es für die TG Biberach zum Auftakt der zweiten Saisonhälfte in der Oberliga ins Unterland zu den SF Deizisau II. In einem hochspannenden Duell rissen die nominell schwächer besetzten Biber nach über fünf Stunden das Ruder herum und trugen einen nicht unverdienten 4,5:3,5 Sieg gegen den Favoriten davon. Damit steht die TG erstmal wieder im Tabellenmittelfeld.

Die Vorzeichen standen in der fünften Runde der Oberliga nicht gut für die TG Biberach. Der Gastgeber SF Deizisau II konnte am Sonntag auf seine Stammannschaft zurückgreifen, war eher noch stärker besetzt als in der ersten Saisonhälfte und hatte alleine drei Internationale Meister mit an Bord. Die Biber mußten hingegen auf drei Spitzenspieler verzichten. Allerdings verzagte die TG nicht, ist der Kader heuer doch in der Breite sehr gut besetzt. Zum Auftakt einigte sich Achim Engelhart an Brett 5 nach ausgeglichenem Spielverlauf auf ein Remis. Andreas Schulze ließ nach leicht vorteilhaftem Spielverlauf am achten Brett einen weiteren halben Punkt folgen. Auch Rainer Birkenmaier holte gegen einen klar favorisierten Gegner an Brett 3 ein Remis und hätte dabei im Endspiel beinahe noch auf Sieg spielen können. Eine wilde Partie hatte sich unterdessen am zweiten Brett entwickelt, an dem Niklas Wunder zunächst lange auf Sieg spielte.Nach einem gegnerischen Konter und diversen Opfern auf beiden Seiten endete diese Partie per Dauerschach aber ebenfalls im Remis.

Nach dreieinhalb Stunden brachte Stanislav Sokratov die TG erstmals in Führung. Er hatte seine Stellung Zug um Zug verbessert und entschied Brett 6 schließlich mit einem sehenswerten Damenopfer, bei dem sein Gegenüber die Dame geben mußte, um ein Matt abzuwehren. Deizisau schlug allerdings zurück und glich aus, nachdem Fabian Wunder in Zugzwang geriet, einen Bauern verlor und das Endspiel am vierten Brett nicht halten konnte. Derweil quälte Holger Namyslo mit einem Mehrbauern seinen Gegner an Brett 7 über 80 Züge. Stellungstechnisch war der Mehrbauer quasi wertlos, aber da Spitzenspieler Mack lange auf Verlust stand, mußte Namyslo alles versuchen, um doch noch ein Wunder möglich zu machen. Schlußendlich endete jedoch auch diese Partie Remis, dafür geschah nach über fünf Stunden Spielzeit das Wunder am Spitzenbrett. Mack hatte einen Bauern geopfert, aktives Spiel bekommen und die Dame für einen Turm und einen Läufer gewonnen. Das schwierige Endspiel behandelte er exzellent und holte dadurch den entscheidenden Sieg. Die TG hatte damit „ohne Drei, aber mit zwei Assen im Ärmel“ (Namyslo) einen nervenaufreibenden Krimi gewonnen und rückte in der Tabelle auf Platz 5 vor.