Biberach, den 24. Juni 2024 – Nach vier Jahren unterhalb der magischen Grenze hat die TG Biberach zum Jahresende 2023 die Mitgliederzahl von 6.000 wieder leicht überschritten. Dies teilte TG-Vorstandschef Hans-Peter Beer bei der Hauptversammlung des Vereins mit, die erneut im Foyer der Kreissparkasse Biberach stattfand. 2014 waren es allerdings noch rund 6.500 Mitglieder gewesen. Finanziell stehe die TG sehr gut da, obwohl im vergangenen Jahr ein Verlust von knapp 55.000 Euro in Hauptverein und Abteilungen hingenommen werden musste.
Nach Angaben von TG-Geschäftsführer Thiemo Potthast, der in Vertretung des beruflich verhinderten TG-Finanzvorstands Martin Bücher, die Finanzdaten präsentierte, habe der Verein nach wie vor ein Vermögen von mehr als 640.000 Euro und sei absolut liquide. „Wir liegen trotz des Verlustes voll im Plan, der hauptsächlich durch die fehlenden Pachteinnahmen beim TG-Vereinsheim entstanden sei.“ Dennoch habe man in den vergangenen Monaten über eine Beitragsanpassung nachdenken müssen und sei letztlich im Vorstand zu dem Ergebnis gekommen, dass diese unumgänglich sei. „Wir haben uns für eine sehr moderate Erhöhung von zehn Euro für Erwachsene und fünf Euro für Ermäßigte wie Schüler, Studenten oder Senioren ausgesprochen“, sagte Vorstandsmitglied Michael Grab.
Diese Anpassung zum 1. Januar 2025 wurde bei zwei Gegenstimmen und 26 Enthaltungen von der Versammlung angenommen, obgleich es Stimmen gab, dass diese Erhöhung zu gering und der Beitrag vergleichsweise zu niedrig sei. Letztlich bedeute diese Erhöhung Mehreinnahmen von rund 36.000 Euro jährlich, die der Verein gut gebrauchen könne, so Grab. Grab und Potthast freuten sich, dass damit die weitere positive Entwicklung der TG Biberach und das umfangreiche Angebot in den 27 Abteilungen des Vereins nicht gefährdet seien. Der Vorschlag aus der Versammlung, den Beitrag alle drei Jahre automatisch anzupassen, wurde allerdings abgelehnt.
Die TG Biberach ist aktuell der neuntgrößte Sportverein in Württemberg, wenn man den Deutschen Alpenverein, Sektion Biberach, nicht dazurechnet, der inzwischen laut ihres Vorsitzenden Klaus Hassler, der ein kurzes Grußwort sprach, auf 5.500 Mitglieder angewachsen ist. „Die Kletterhalle in der Hans-Liebherr-Straße habe diesen Trend deutlich verstärkt“, sagte Hassler.
Auch die Sportkreisvorsitzende Elisabeth Strobel freute sich über die positive Zahlen bei der TG Biberach. Ebenso wie Beer hob sie hervor, dass mehr als ein Drittel der Mitglieder Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren seien. Das bestätige die hervorragende Arbeit des Vereins und insbesondere ihrer Übungsleiter und Trainer. Beer wies noch darauf hin, dass in der TG Biberach rund 40.000 Übungsleiterstunden im Jahr gezählt werden und da sei die Wettkampfbetreuung noch gar nicht dabei. „Diese Entwicklung macht mich schon stolz, zumal wir damit deutlich über dem Landesdurchschnitt liegen“, betonte Hans-Peter Beer. Strobel würdigte Beer mit dem Sportkreisehrenbrief für sein jahrzehntelanges Engagement für die TG Biberach. Beer war bereits 1966 in die TG eingetreten und führt sie seit 2013 als Vorstandschef.
Beer beschrieb in seinem Bericht nochmals die schwierige Situation des Vereins während der Pandemie, weil man auch 2021 zweimal von einem Lockdown betroffen war und quasi nichts mehr ging in Sachen Sport. Insbesondere die fehlenden Eintritte in der Coronazeit hätten zu einem Rückgang der Mitgliederzahl geführt. Und noch ein Ergebnis der Pandemie nannte der TG-Vorstandschef: „Früher sind die Sechsjährigen mit dem Seepferdchen in die Schule gekommen, heute kann ein Großteil gar nicht schwimmen“, so Beer. Zudem seien die Zuwendungen von Sponsoren deutlich zurückgegangen. Das beträfe auch die hier ansässige Pharma-Branche. So habe Boehringer Ingelheim die Unterstützung der TG Biberach komplett einstellen müssen. Dies sei bei der Stadt nicht so, auch wenn es sich Thiemo Potthast und Elisabeth Strobel nicht verkneifen konnten, dass die Stadt bei dieser Hauptversammlung durch Abwesenheit glänzte.
Nach den Ehrungen für verdiente Vereinsmitglieder, der Auszeichnung für Jürgen Hotz und seinem Team für das Biberfunkeln am Schützendienstag, das mehr als 11.500 Euro für den Bürgerverein einbrachte, und der Wahl von drei Vorstandsmitgliedern stand noch die Wahl zu den Sportlern des Jahres 2022/23 auf dem Programm. Abgestimmt wurde digital mit einer App. Sportler des Jahres wurde mit einer deutlichen Mehrheit die Triathletin Anna Trützschler, die allerdings nicht vor Ort sein konnte. Zum Jugendsportler gewählt wurde ebenfalls mit großem Vorsprung bereits zum zweiten Mal der Trampolinturner Simon Dobler. Den Titel bei der Mannschaft holten sich die U15 Flag der American Footballer und ihre Cheerleaderinnen.