Schach: Mit Fehlstart in der Verbandsliga

16.09.2019 Am Sonntag den 15.09.2019 begann für die TG Biberach I nach einem äußerst unglücklichen Abstieg aus der Oberliga das Projekt „Direkter Wiederaufstieg“. Zum Verbandsligaauftakt empfing der nominelle Topfavorit die SSG Fils-Lauter und stolperte über den vermeintlich leichten Auftaktgegner gleich gewaltig. Am Ende konnte mit einem glücklichen 4:4 der totale Fehlstart gerade noch vermieden werden.

Unglücklich abgestiegen, nach der Papierform der klare Topfavorit der Liga und hochmotiviert in die Saisonvorbereitung gegangen. Eigentlich sollten damit alle Zutaten für einen erfolgreichen Saisonstart vorhanden sein und sich das erklärte Ziel des direkten Wiederaufstiegs in die Oberliga gut angreifen lassen. Dennoch zeigte sich die TG Biberach I zum Auftakt in der Verbandsliga gegen die SSG Fils-Lauter, gemäß Papierform einer der schwächsten Gegner, völlig aus der Spur.  An Brett 5 brachte eine Ungenauigkeit in der Eröffnung von Stanislav Sokratov dem Gegner großen Vorteil ein. Sokratov versuchte noch, den Schaden zu beheben, musste aber doch frühzeitig die Segel streichen. Einem leistungsgerechten Remis von Thomas Oberst, bei dem am dritten Brett die Stellung stets im Gleichgewicht war, folgte ein starker Punkt von Andreas Schulze. Dessen Gegenüber hatte versucht, an Brett 8 einen Großangriff aufzuziehen, den Schulze aber solide abwehrte, Material gewann und seinen Vorteil zügig verwertete.

In schneller Folge kamen noch zwei Remis von Wolfgang Mack und Rainer Birkenmaier. Mack fand sich am zweiten Brett in einer sehr undurchsichtigen Stellung wieder. Da weder er noch sein Gegner noch mehr Risiko gehen wollten, einigten sie sich friedlich. Birkenmaier konnte an Brett 7 ebenfalls keinen Vorteil verbuchen und musste gleichfalls einer Punkteteilung zustimmen. Damit stand es nach drei Stunden Spielzeit 2,5:2,5 — und für die TG war das gar keine gute Neuigkeit. Zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich nämlich eine völlig unerwartete, aber nicht unverdiente Niederlage ab. Mit ungenauem Spiel hatte sich Holger Namyslo nämlich schon früh in die Bredouille gebracht. Nun hatte er noch einen völligen Blackout und vergab sich auch die letzten Schwindelchancen. Nach seinem Einsteller blieb ihm nur noch die direkte Aufgabe am sechsten Brett.

Mit einer starken Partie konnte Oliver Weiß zwar nochmals augleichen. Er hatte an Brett 4 einen Bauern geopfert, seinen Gegner positionell völlig überspielt und am Ende schön zum Sieg verwandelt. Aber Spitzenspieler Bernhard Sinz stand objektiv auf Verlust. Nach einer wilden Partie hatte er zwar eine Qualität, d.h. Turm gegen Springer, gewonnen, sein Gegenüber bekam aber viel Aktivität und brachte sich damit klar in Vorteil, wie eine Computeranalyse später ergab. Zum Glück für die Biber war die Stellung am Brett jedoch immer noch undurchsichtig und Fils-Lauter verließ etwas die Courage. Als sein Gegner ein Sicherheitsremis anbot, akzeptierte Sinz sofort und sicherte damit immerhin noch einen Mannschaftspunkt. Die TG kam am Ende also glücklich mit einem blauen Auge davon, wie es Mannschaftsführer Namyslo auf den Punkt brachte. Der Weg zum Aufstieg könnte aber doch ein weiter sein.

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