Schach macht sich bei Siegen selbst das Leben schwer

18.11.2019 Am Sonntag, den 17.11.2019 hatte die TG Biberach zwei Mannschaften im Einsatz. Sowohl die TG I in der Verbandsliga als auch die TG III in der Bezirksliga machten sich dabei unnötigerweise selbst das Leben schwer, ehe sie letztlich knappe Siege gegen die SF Mengen bzw. die SF Blaustein feiern konnten. Beide Mannschaften sind damit weiterhin im Soll.

In der Verbandsliga empfing die TG Biberach I als großer Favorit Aufsteiger SF Mengen. Zunächst begann der Mannschaftskampf auch gut. Dann geriet allerdings Holger Namyslo an Brett 5 unter Druck und einigte sich auf ein Sicherheitsremis. Kurz darauf vergab Oliver Weiß am vierten Brett seine klare Gewinnstellung und mußte sich in ein Dauerschach retten. Derweil war Wolfgang Mack, dessen Figuren an Brett 2 nie ins Spiel gekommen waren, völlig überrollt worden. Als nun zudem Spitzenspieler Bernhard Sinz nach einem Blackout aufgeben mußte, anstatt einen hochverdienten Punkt einzufahren, standen die Biber plötzlich mit 1:3 mit dem Rücken zur Wand.

Nun besannen sie sich in schwierigen Stellungen aber auf ihren Kampfgeist. Bei einer gekonnten Abwicklung ins Endspiel gewann Rainer Birkenmaier zwei Bauern und verwandelte das Turmendspiel an Brett 6 sicher zum Anschluß. Unterdessen hatte sich Thomas Oberst umsichtig gegen wütende Angriffe seines Gegners, der eine Figur geopfert hatte, verteidigt. Schließlich konnte er am dritten Brett seinen Mehroffizier zur Geltung bringen und zum 3:3 ausgleichen. Die Vorentscheidung brachte anschließend Vadim Reimche an Brett 8. Er war eigentlich schon früh auf Verlust gestanden, hatte aber zäh und unerbittlich weitergespielt, kam zurück in die Partie und trug tatsächlich noch einen unerwarteten Punkt davon. Nach sechs Stunden Spielzeit konnte schlußendlich Topscorer Andreas Schulze mit seinem vierten Punkt im vierten Spiel zum 5:3 verwandeln. Am siebten Brett hatte er einen Turm gegen eine Leichtfigur geopfert, um die Stellung mit seinem starken Läuferpaar zu beherrschen, und konnte seinen Freibauern langsam, aber sicher, zum Sieg laufen lassen. Mit dem knappen und zwischenzeitlich glücklichen Erfolg bleibt die TG I alleiniger Tabellenführer und auf Wiederaufstiegskurs.

In der Bezirksliga hatte sich die TG III derweil vorgenommen, gegen die SF Blaustein, direkter Konkurrent um den Klassenerhalt, zu punkten, und legte los wie die Feuerwehr. An Brett 7 gewann Reinhard Zielke schnell zwei Bauern und sein frustrierter Gegner gab die Partie früh auf. Parallel dazu hatte Andreas Ege mit vorzüglichem Spiel ebenfalls einen Bauern gewonnen, baute seinen Vorteil nun weiter aus und sicherte das vierte Brett. Da außerdem Jonathan Engert bei einer Abwicklung erst eine Figur und später per Springergabel noch einen Qualität erobert hatte und seinen Vorteil  an Brett 8 sicher verwertete, führte die TG III schnell mit 3:0. Da die verbleibenden Partien ausgeglichen standen, sah es nach einem leichten Mannschaftserfolg aus. Allerdings sollte nun bei den Bibern nur noch wenig zusammenlaufen.

Zunächst verlor Jürgen Dollinger im Endspiel eine Figur. Mit weit vorgerückten Bauern konnte er seinen Gegenüber am fünften Brett jedoch beschäftigen und schließlich noch ein Remis durch dreifache Stellungswiederholung erreichen. An Brett 6 wurde Herbert Körner nach zu passiver Spielanlage hingegen von seinem Gegner erdrückt. Pech hatte Hendrik Stolle, der plötzlich zwei Bauern verlor und das Läuferendspiel am dritten Brett nicht mehr halten konnte. Als sich auch noch der Gegenüber von Walter Scherer an Brett 2 nach einem Generalabtausch leichte Vorteile sichern und diese mit seinen Freibauern zum Sieg verwerten konnte, stand es plötzlich 3;5:3,5. Somit hing alles an Spitzenspieler Felix Funk, dem aber seine vorteilhafte Stellung entglitten war. Als sein Gegner nach einem Bauerngewinn ein zwingendes Remis verschmähte und auf der Suche nach dem Gewinn die Zeit überschritt, stand nicht nur Funks Sieg, sondern auch ein am Ende glücklicher 4;5:3,5 Mannschaftserfolg für Biberach fest. Damit hat die TG III bereits in Runde 3 einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht.

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