Schach – Stolpert Holger Namyslo im letzten Spitzenspiel?

06.02.2020 Bei der Biberacher Stadtmeisterschaft setzten sich nach fünf Runden die beiden üblichen Verdächtigen ab. Dahinter ist ein harter Kampf um den letzten Podestplatz und alle Sonderwertungen entbrannt. Die heutige sechste Runde bringt für Titelverteidiger und Spitzenreiter Holger Namyslo das letzte Spitzenspiel der Ratingfavoriten mit sich. Sollte ihn Markus Mock nicht stolpern lassen, dürfte Namyslo die Titelverteidigung kaum mehr zu nehmen sein.

In Runde 5 wollte Luzia Sander auch im Spitzenspiel gegen Holger Namyslo ihren Überraschungslauf fortsetzen, opferte früh einen Bauern und spielte ohne Angst mit offenem Visier. Namyslo musste lange sehr genau agieren, setzte sich aber letztlich doch deutlich durch. Ähnlich erging es mit Rainer Birkenmaier dem zweiten Schwergewicht im Feld. Überraschungsmann Norbert Jäger überrumpelte ihn in der Eröffnung und hielt die Partie lange Zeit offen. Mit zunehmender Spieldauer setzte sich die Routine aber durch und brachte Birkenmaier einen  klaren Vorteil und ganz sicheren Sieg ein. Markus Mock (Ergolding) musste hingegen gegen Jürgen Dollinger mit einem doch glücklichen Remis zufrieden sein, nachdem ihm nach der Eröffnung schon alle Felle davon zuschwimmen drohten. Altmeister Hans-Peter Dietrich (Odenheim/Laupheim) spielte derweil stark gegen Alexander Polch, Nummer 4 der Setzliste, verpasste aber eine vorteilhafte Fortsetzung und verlor nach einem Figurenverlust am Ende knapp. Beim Ratingpreis konnte weder Dennis Kiefel gegen Frank König (Steinhausen) noch Belanna Haarmann gegen Benedikt Pfeifer punkten. Trotz guter Leistungen verloren beide deutlich. Die Chance nutzte Wolfgang Wohlgemuth, der sich mit einem Remis gegen Youngster Erik Hobson an die Spitze setzen konnte.

In der Gesamtwertung führt Namyslo nun mit 4,5 Punkten vor Birkenmaier (4/5). Dahinter folgt eine vierköpfige Verfolgergruppe mit Sander, Mock, Polch und Andreas Ege mit je 3,5 Punkten. In der Seniorenwertung hält Sander (3,5/5) einen soliden Vorsprung vor einer gleichfalls vierköpfigen Gruppe, angeführt von Dieter Rybka (Steinhausen), die bei jeweils 2,5 Punkten hält. Richtig eng geht es in der Amateurwertung zu. Hier teilen sich punkt- und buchholzgleich Jäger und Jonathan Engert die Führung, haben aber ebenso wie König, Herbert Körner und Herbert Waltner (Steinhausen) 2,5 Punkte. Beim Ratingpreis liegen nun Hobson und Kiefel (je 1/5) hinter Wohlgemuth (1,5/5). Da Hobson das vorgezogene Jugendduell der Runde 6 gegen Kiefel nach lange ausgeglichenem Verlauf im Endspiel gewonnen hat, ist er auf dem Weg, sein Vorjahresergebnis zu wiederholen. Wohlgemuth muss nun gegen Haarmann gewinnen, um weiter vorne zu bleiben.

In Runde 6 kommt es für Namyslo zum letzten Duell mit einem Spieler der „Großen Vier“ der Setzliste. Sollte ihn Mock nicht zum Stolpern bringen, dürfte nach zwei Dritteln des Turniers der Weg zur Titelverteidigung für Namyslo schon frei sein. Birkenmaier muss seinen zweiten Platz im immergrünen Duell gegen Sander verteidigen und Polch hofft auf Überraschungen an der Spitze, sodass er weiter aufschließen kann. Allerdings trifft er mit Ege selbst auf einen spielstarken Gegner. In der Amateurwertung kommt es zwischen Jäger und König sowie Engert und Waltner zu zwei direkten Duellen in der Führungsgruppe. Unterdessen müssen Rybka und Dietrich im Seniorenduell ermitteln, wer Anschluss an Sander halten kann.

Die Partie Namyslo – Mock wird nachgeholt. Damit lauten die verbleibenden Paarungen des Abends: Birkenmaier – Sander, Ege – Polch, Dollinger – Körner, Dietrich – Rybka, Jäger – König, Engert – Waltner, Pfeifer – Schätzle und Haarmann – Wohlgemuth. Michael Gnandt gewinnt kampflos.

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