Schach zeigt Nerven und steht mit 4:4 vor Landesligaabstieg

07.10.2020 Die Karten war vor dem letzten Landesligaspieltag klar verteilt. Die TG Biberach II brauchte einen Sieg zum Klassenerhalt, zeigte beim 4:4 gegen den direkten Konkurrenten SV Jedesheim III aber Nerven und steht nun vor dem Abstieg.

Nach einer durchwachsenen und teilweise unglücklichen Saison sah sich die TG Biberach II am letzten Spieltag der Landesliga einem echten Show-down gegenüber. Mit einem Sieg beim direkten Konkurrenten SV Jedesheim III wäre der Klassenerhalt doch noch gesichert gewesen. Die Startvoraussetzungen waren hervorragend, da die Biber nominell in Bestbesetzung antreten konnten, während Jedesheim nicht auf seine Vorarlberger zurückgreifen konnte. Daher gewannen Vadim Reimche und Daniel Behringer die Bretter 1 und 3 kampflos. Dem ließ Achim Rothmund nach guter Eröffnung ein schnelles Sicherheitsremis am vierten Brett folgen, sah es doch an zahlreichen weiteren Brettern für Biberach vorteilhaft aus.

Anschließend zeigte die TG II allerdings Nerven und das Verhängnis nahm seinen Lauf. Nach einem nicht ganz freiwilligen Figurenopfer hatte Herbert Haberbosch an Brett 8 eigentlich klaren Vorteil und hätte einen vermutlich vernichtenden Königsangriff starten können. Er fand jedoch nicht die richtige Fortsetzung und gab entnervt auf. Dirk Schindler versuchte es derweil in einer geschlossenen Stellung mit einem vermeintlich vielversprechenden Gegenspiel am Königsfügel. Sein Gegner fand am sechsten Brett aber doch noch eine starke Antwort und trug einen letztlich klaren Sieg davon. Ärgerlich lief es auch für Tobias Merk, der an Brett 2 in eine Eröffnungsfalle geraten war. Seinen Minusbauern kompensierte er dafür lange mit aktivem Spiel, ehe er am Ende doch mit leeren Händen dastand.

Völlig unerwartet lag die TG II nun 2,5:3,5 zurück, hatte allerdings noch immer alle Chancen. Dann stellte Frank Zessin seine überdeutlichen Vorteile, die er zuvor stark erspielt hatte, in Zeitnot ein. Statt eines Sieges mußte der Biber so noch froh sein, daß sein Gegenüber das siebte Brett Remis gab. Den Schlußpunkt setzte schließlich Eugen Röttinger an Brett 5. Seine stets aktive, druckvolle Stellung münzte er im Figurenendspiel elegant in einen Mehrbauern um und brachte mit einem Freibauern den Punkt zum 4:4 Endstand sicher nach Hause.

Der tragische Punktverlust reiht sich nahtlos in eine fast durchweg gebrauchte Saison ein, in der Biberach mehrfach wichtige und letztlich entscheidende Punkte liegen ließ. So fehlt bei 5:13 Punkten am Ende ein Mannschaftspunkt zum rettenden drittletzten Platz. Wenn angesichts des Coronachaos nicht doch noch ein Wunder geschieht, muß die TG II daher den Gang in die Bezirksliga antreten. Normalform erreichten über die Saison hinweg jedoch nur ein bärenstarker Behringer, der bei sechs Punkten aus sieben Runden ungeschlagen blieb, und Merk (3/4).

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